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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 103

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 108 — Karawanenstraßen, und wie schon im Mittelalter, auch heute noch berühmt durch die Herstellung feiner, golddnrchwirkter Seidenstoffe (Damast) und vorzüglicher Stahlwaren (Damaszenerklingen). Neuerdings ist es durch die unter deutscher Leitung erbaute, 1s00 km lange Hedschas- oder Mekkabahn mit Mekka verbunden worden. Die Bahn ist Eigentum des Sultans und aus freiwilligen Beiträgen der Gläubigen erbaut worden, da sie hauptsächlich der Beförderung der Pilger zu den heiligen Stätten des Islams dienen soll. Sie wird aber auch eine hohe wirtschaftliche Bedeutung gewinnen. Dem herrlichen äußeren Bilde von Damaskus entspricht nicht das Innere, das vielmehr mit seinen engen, winkligen und schmutzigen Gassen ganz den andern morgenländischen Städten gleicht (S. 8). Über 200 Inn nö. von Damaskus, in einer Oase, die Trümmer der einst be- rühmten Stadt Palmyra. — In Nordsyrien ist Haleb oder Zlleppo (200000 E.) Abb. 18. Stadtmauer von Haleb. eine wichtige Handelsstadt, da es an der kürzesten, von der Orontesmündung ausgehenden Verkehrsstraße vom Mittelmeer nach Mesopotamien liegt (Abb. 18). Hier mündet die Bahnlinie von Damaskus in die Bagdadbahn (S. 90). Als Hafen dient Alexandretta (S. 92). In früheren Zeiten hatte diese Stellung Antiochia am unteren Orontes, eine der größten und prächtigsten Städte des Altertums. b) Palästina. Das Land. Palästina, d. h. Philisterland, im Altertum Kanaan (Niederland), auch das Gelobte, das Heilige Land genannt, hat nur die Größe einer mittleren preußischen Provinz (30000 qkm). In ns. Richtung, von „Dan bis Bersaba", mißt es 230, von W. nach O. höchstens 150 km. Vom Libanon aus durchziehen zwei Gebirgsplatten das Land, geschieden durch den mittleren Teil des Syrischen Grabens, das Jordantal oder Ghor. So gliedert sich Palästina

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Unterrichtsanstalten - S. 79

1835 - Hannover : Hahn
79 Nursia (um 540) eine Regel vor, welche bald allgemein wurde, und die Mönche zur Handarbeit, zur Pflege der Wissenschaften und Schulen, der Kranken und Hilflosen, zum Gebete u. s. w. anhielt. Jetzt schwanden allenthalben, wo Klöster entstanden, die Wüsteneien; die Wälder wurden gelichtet, die Sümpfe ausgetrocknet; Kirchen, Schulen und andere Bildungsanstalten wurden gegründet. Die Klö- ster waren, wie die Wiege so auch lange Zeit die Zufluchtsstätte der Bildung, der Wissenschaft und Kunst vor der Rohheit und Barbarei der Zeit. 8- 60. Die Slaven. Die Araber. Muhamed. Während die Teutschen von Norden und Osten nach dem Sü- den und Westen von Europa vordrangen, rückte ein neuer, zahlreicher Volksstamm, die Slaven (vielleicht von Selo wandern) oder Wen- den (die Sarmaten der Alten) von Asien aus nach und nahm alles Land vom Don bis zur Elbe und von der Ostsee bis zum adriatischen Meere in Besitz. Die Slaven waren durch Sprache und Sitten von den Teutschen verschieden md theilten sich in viele Stämme, unter welchen später die Polen und Russen die wichtigsten Reiche stifteten, während die zunächst östlich wn den Teutschen an der Elbe und Donau Wohnenden von diesen bald unterworfen wurden. Die wichtigste Veränderung im 7 Jahrhundert ging von Asien durch die Araber aus. Die große Halbinsel Arabien war ver- möge ihrer natürlichen Lage und Beschaffenheit (von 3 Seiten vom Meere umgeben und im Norden von großen Sandwüsten durchstri- chen) stäts den Welteroberern unzugärglich. Die Städte an der Küste des arabischen und persischer Meerbusens hatten bereits manchfache Kultur und blühten durch Handel und lebhaften Verkehr mit Indien, Persien und Ägypten. Die Araber gehören zum^ semitischen Volksstamme, sind also mit den Juden und Phöniciern verwandt, und leiten ihre Abkunft von Jsmael, dem Sohne Abrahams her; des erstem Grabmal zu Mekka in der Kaaba (einem viereckigen Gebäude) war das Nationalheiligthum und der Vereinigungspunkt der verschiedenen Stämme, die zum Theil jetzt noch nomadisch unter Emirn als den Stammältesten umherziehen. Die Araber sind tapfer, muthig, gastfrei, einfach und stolz; voll glühender Phantasie und leicht entzündlich für Großes und Erhabenes. Diesem Volke gab Muhamed plötzlich eine welt- historische Bedeutung und Wichtigkeit. Muhamed, aus dem angesehenen Stamme Koreisch, 570 zu Mekka geboren, war anfangs Kaufmann; zog sich aber in seinem vierzigsten Jahre zurück zur Betrachtung göttlicher Dinge. Er kannte das Christenthum und Judenthum, die neben der Lehre Zoroasters und dem Götzendienste in Arabien ausgebreitet waren, und glaubte

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 48

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 48 — 4. Landgraf Ludwig und seine Gemahlin Elisabeth gleichen sich in ihrer Fürsorge. — Ludwig förderte deu Handel, wie wir aus der Geschichte mit dem Krämer sahen, Elisabeth sorgt in mannigfacher Weise sür die Armen. Beide sorgen für ihr Bolk. Auch Ludwig der Eiserne sorgte für sein Volk (nachdem er in der Landgrafenschmiede hart geworden war) indem er die Edelleute bestrafte, die das Volk bedrückten. (Iv, 3.) Iv. 1. Stichworte: Verkehrswege früher und jetzt. Armen- und Krankenhäuser. (Einzutragen.) 2. „Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl." „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst." 3. Ein guter Fürst sorgt für sein Volk. V. Zusammenstellung der Verkehrswege, der Straßen, der Eisenbahnen, welche Den eignen Heimatsort berühren oder in der Nähe sich befinden. Wie wir die Sprüche erfüllen können. — 5. Einheit. Ziel: Ludwigs Zug nach dem heiligen Lande. 1. Das heilige Land? — Palästina, wo einst der Herr Jesus wandelte, von dem wir so viele Geschichten kennen, z. B. . . .; in welchem die heiligen Städte liegen: Bethlehem, wo er geboren wurde, Nazareth, wo er aufwuchs, Kapernaum, Kana, Na in, wo er Wunder that, Jerusalem, die Hauptstadt des Landes, wo er gekreuzigt wurde, starb und begraben liegt. Warum zog der Landgraf wohl dorthin? — Er wollte diese heiligen Orte besuchen, sie kennen lernen, dort beten. Ein frommes Gefühl zog ihn dorthin. Er wollte eine Wallfahrt in das heilige Land unternehmen, wie Ludwig der Springer eine solche seiner Sünden halber nach Rom unternommen hatte. Welchen Weg mußte Ludwig einschlagen? — Der Weg wird auf der Karte gezeigt: die den Kindern schon bekannten Länder, Gebirge, Flüsse, Meere, durch und über welche er ziehen mußte, werden dabei der Reihe nach genannt. Ob er wohl allein reist? Ob er Elisabeth mitnimmt? — Wohl kaum, denn damals war das Reisen sehr beschwerlich; da blieben die Frauen zu Hause. Freilich wenn er sie nicht mitnahm, wird der Abschied sehr schmerzlich gewesen sein; denn die Reise dauerte sehr lange, und leicht konnte man auf derselben Schaden nehmen oder gar umkommen (Räuber; Sturm auf dem Meere, Krankheit zc). Ii a. Das Lesestück: „Ludwigs Zug nach dem heiligen Land." 1. Zur Besprechung: Wer hatte den Kreuzzug veranlaßt? — Der Papst (der oberst Geistliche der Katholiken, wie wir früher hatten); er gebot dem Kaiser

4. Europa - S. 149

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kreml in Moskau hat dieser Herrschersitz Paläste, Moscheen, Kasernen und weite Gartenanlagen. Durch die Gärten führt jetzt die Eisen- bahn. (Der jetzige Sultan wohnt nördlich von Galata im Yildis-Kiosk.) Zypressen umrahmen den schönen Stadtteil, rechts mit dem be- rühmtesten Bauwerk, der durch Kuppeln und Minarets bezeichneten Sophienmoschee, Hagia Sophia, d. h. Heilige Weisheit. Lange war sie christliche Kirche. Mohammed Ii. zerschlug das Kreuz auf dem Altar und ließ statt des Kreuzes auf der Kuppel einen riesenhaften Halbmond setzen. Am Eingange zum Serai ist der Palast des Groß- veziers, die „Hohe Pforte". Das Gewirr der inneren Straßen entspricht Konstantinopel. Als großes farbiges Anscliauungsbild bei F. E. Waclismuth, Leipzig, erschienen. freilich dem Bilde der Schönheit nicht. — K. empfängt jährlich 72cm Regen, und die 24°-Linie des Juli läuft durch das Gebiet. K. ist nicht nur eine der schönsten, sondern auch der wichtigsten Städte. Schon als Hauptstadt des weiten Türkischen Reiches und als Residenz des geistlichen Oberhauptes der meisten Mohammedaner, der Sun- niten. Ferner ist K. aber auch einer der bedeutendsten Brennpunkte des Weltverkehrs: K. „beherrscht einerseits den engen, leicht zu sperrenden Auslaß aus dem Schwarzen Meere und ist damit ein Vorhafen für Südrußland und die Kaukasusländer; andererseits ist es eine Brückenstadt für den ganzen Landverkehr aus der Balkan- halbinsel und ihrem europäischen Hinterland nach Kleinasien und dem Orient überhaupt" (Hettner). In 66 Stunden kann man in den Orient-Expreßzügen die Strecke von Paris zurücklegen. (Am Süd-

5. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 146

1913 - München : Seybold
wichtigen Bahnlinien nach Simla und Bombay wichtig ist. Von den hinterindischen Flüssen ist der Irawadi im britischen Barma von Bhamo an schiffbar und kreuzt in Mandalai die Bahn nach Rangun, das in seinem Delta liegt und Seehafen ist. Der Menam in Siam ist bis zur Hauptstadt Bangkok, der Mekong im französischen Indochina bis Bassak schiffbar. Von den Inseln zwischen Asien und Australien hat nur die nieder- ländische Sundainsel Java längere Bahnlinien. Die Hauptlinie durchzieht von Batavia aus die Insel in westöstlicher Richtung. In Japan ist der Verkehr von allen selbständigen Staaten Asiens am meisten entwickelt. 12. Geschichten der Eingeborenen Asiens*. a) Noah und der Teufel. (Armenisch.) Vor der Sündflut erschien der Teufel vor der Arche und sagte zu Noah; „Ich bitte dich, Noah, laß mich in die Arche hinein!“ „Nein!“ erwiderte ihm der gerechte Mann. „Geh!" Ein wenig später wollte Noah seinen Esel in das rettende 'Boot hinein- schaffen. Das widerspenstige Tier weigerte sich aber. Bitten, schreien, fluchen und schlagen, nichts half. Noah wußte sich keinen Rat mehr. „Gehst du hinein,“ schrie er, „Teufel! Hinein mit dir!" Der Teufel — der wirkliche — der sich nicht weit von der Arche versteckt hatte, machte nur einen Satz und war drin im Schiff. „Wie,“ rief Noah, „wagst du es, ohne meine Erlaubnis in die Arche einzudringen?“ „Hast du mir nicht selbst den Befehl erteilt?“ „Wann?“ „Als du deinen Esel hineinschaffen wolltest, hast du gesagt: ,Teufel, hinein mit dir!1 — und ich ging hinein.“ So kam es, daß außer Mensch und Tier auch der Teufel die Sündllut überlebte. * Etzel, G-, Aus Jurte und Kraal. Leseverlag in Stuttgart. 146

6. Teil 3 - S. 15

1911 - Leipzig : Freytag
15 fast völlig nackte Flächen zeigen die Kalkhöhen von Judaea. Nur Bethlehem (d. i. Brothaus) ist besser angebaut; Jerusalem (d. i. Friedensburg) hat eine große Zahl von Kirchen, Klöstern und Moscheen, denn es ist den Juden und Christen heilig, aber auch den Mohammedanern, die in Christus ebenfalls einen Propheten erblicken. Außerhalb der größeren Städte wohnen ärmliche Beduinen. (Fig. 2.) B. Landschaftsbild von Arabien. Das Ostjordanland bildet den Übergang zur Syrisch-Arabischen Wüste. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, ist eine Hochebene, die nach allen Seiten stufenförmig abfällt. Da der herrschende Wind, der Nordostpassat, vom Festlande herkommt, bringt er keinen Regen, und des- halb ist die ganze Halbinsel mit Ausnahme der besser benetzten Küsten Wüste. Die Flußtäler, sogenannte Wadis, liegen meist trocken, deshalb fingen die Araber schon sehr früh an, das Wasser durch Talsperren und Zisternen aufzufangen und das terrassenartig angelegte Land künstlich zu bewässern. Die im Innern schweifenden Beduinen (d. i. Söhne der Wüste) züchten, wo eine bessere Bewäs- serung das Wohnen erlaubt, Rennpferde und Reitkamele; die Bewohner des Küstenlandes, besonders der Landschaft Jemen, des alten „glücklichen Arabien" bauen den Weihrauchbaum, den Kaffeestrauch und die Dattelpalme. Inneres und Westküste. Im Innern, dem Hochlande von Nedsch, hat sich der Stamm der Wahhabiten (î) unabhängig von der Türkei erhalten, zu der sonst fast das ganze Land gehört. An der Westküste, in der Landschaft Hedschas (â), liegen die heiligen Städte der Mohammedaner, zu denen jeder Gläubige eine Pilgerfahrt machen muß: Mekka, die Geburtstadt des Propheten, mit der Kaaba, dem größten Heiligtum, und Medina (î), der Begräbnisort Mohammeds. Der Landungsort der Pilger, Dschidda, ist der Hauptherd der Cholera und Pest. Der frühere Ausfuhrhafen für Kaffee, Mokka, ist bedeutungslos. Südküste. Im S. haben die Engländer einen Kohlenhafen in der glühend- heißen Stadt Aden (sprich: âden) angelegt. Nordostküste. Den No. besitzt der einst sehr mächtige Imam (d. i. Herrscher) von Oman (â), ebenfalls unabhängig von den Türken. Seine Haupt- stadt Maskat (kât) hat lebhaften Handel, besonders mit Datteln. An den Küsten wird Perlenfischerei betrieben. Wirtschaftliche Bedeutung. Arabien ist wie Syrien von Semiten bewohnt. Wenn auch Syrien wegen seiner Verkehrslage wieder etwas aufblühen könnte, so wird doch der größte Teil Arabiens wegen seiner Wüstennatur nie irgend welche Bedeutung bekommen. d) Mesopotamien. ^ 1. Lage. Das von den Flüssen Euphrat und Tigris gebildete Tiefland Mesopo- tamien (d. i. Zwischenstromland) ist zu beiden4 Seiten von Hochland ein- geschlossen und hat ^sich deshalb selbständig entwickelt. Es liegt zwischen dem Indischen 4ozean und Syrien eingebettet und bildet die natürliche Verkehrstraße zwischen beiden. Die beiden Ströme bringen vom Gebirge sehr viel Schutt mit und haben ihre Mündung so weit in den Persischen Meerbusen vorgeschoben, daß sie jetzt einen gemeinsamen Mündungsarm haben, den Schat el Arab, und daß der Meerbusen allmählich zugefüllt wird. 2. Landeskultur. Die im Altertum dort ansässigen hochentwickelten Kultur- völker, die Babylonier und Assyrer, verstanden es, das wegen der Randgebirge an

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 176

1906 - Berlin : Weidmann
176 Asien. (Fig. '2 u. 41). Ihre Sprache ist einsilbig, und die Schrift hat für jedes Wort ein besonderes Zeichen. Die Chinesen sind rastlos tätist und anspruchslos, aber Kunst und Wissenschaft liegen ihnen fern. Lange vor Christi Geburt waren ihnen Kompaß, Schießpulver, Buch- druckerei und Herstellung von Porzellan bekannt. Aber sie schlössen sich gegen alles Ausländische ab, und auch jetzt findet europäische Kultur wenig Eingang. Selbst der Handel ist Fremden erst seit der Mitte des 19. Jahrhnnders gestattet, und nur in besonderen Vertragshäfen. Von Europäern geplant ist der Bau großer, das Land durchziehender Eisenbahnen; die Sibirische Bahn ist durch die Fig. 4t. Chinesen, Mandschurei bis Tientsin und Peking fortgeführt. Die Staatsreligion ist die des Consucius, die in Verehrung des Himmels und der Ahnen gipfelt, viel verbreiteter ist aber die des Buddha (Fo), die indes auch hier zu ganz abergläubischen, äußerlichen Gebräuchen entartet ist. Die christliche Mission gewinnt nur langsam Boden. Seit dem 17. Jahrhundert wird das „Reich der Mitte" von einem Kaiser aus dem Stamme der Mandschu, die das Tragen des Zopfes in China einbürgerten, beherrscht, der zugleich geistliches Ober- Haupt ist. Von der zahlreichen Bevölkerung wandern alljährlich viele Tausende nach Nordamerika, Indien und Australien aus, vielfach als „Kulis", d. h. auf mehrere Jahre für geringen Lohn gemietete Arbeiter. China ist das Land der Großstädte und hatte schon im Altertum Millionenstädte. Die jetzige Hauptstadt ^Peking (— Nordhauptstadt)

8. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 399

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87. Das heilige Land. 399 steigt schließlich durch die unwegsamsten Klüfte und Felssteige empor. Allmählich überwindet man vier gewaltige Stufen, welche durch nackte, oft gleich Mauern steil emporgerichtete Felsenketten geschieden werden. Diese sind auf mancherlei Weise zerklüftet und bieten daher zwar Durchgänge, aber dieselben sind doch beschwerlich und werden leicht durch Räuber gesperrt. 5. Die Hauptstadt Judäas und des heiligen Landes ist Jerusalem. Diese Stadt hat eine höchst eigentümliche Lage. Sie liegt an keiner der großen Verkehrsstraßen, sondern hat eine wunderbar geschützte Abgeschlossenheit. Gegen Osten hat sie die Wüsten des toten Meeres, im Norden und Westen die beschwer- lichen Felsenwege, gegen Süden die Wüsten jenseit Hebron. Sie steht auf Felsengrund, ohne Umgebung von Ackerland, ohne Grastriften, ohne Fluß, ja fast ohne Quellen und Erdkrume. Aber welche Erinnerungen knüpfen sich an diesen feierlich stillen Platz, von welchem das Heil der Welt ausgegangen ist! Die Stadt ist auf vier Hügeln erbaut, von denen der Zion mit der Burg Davids und der Morijah mit dem Tempel Jehovahs die wichtigsten sind. Nach drei Seiten hin ist Jerusalem von schroffen Tälern umschlossen, im Westen vom Gihon-, im Süden vom Hinnom-, im Osten vom Josaphattal, nur die Nordseite entbehrt einer solchen natürlichen Befestigung. Von der Herrlichkeit des alten Jerusalems, von der Pracht seines Tempels, seiner Paläste und Burgen ist keine Spur mehr vorhanden. Selbst die Hügel und Täler der Vorzeit sind verschwunden: die Zerstörungswut hat sie geebnet, der seit Jahrtausenden sich häufende Schutt hat sie ausgefüllt. Das schönste Haus in ganz Jerusalem ist jetzt das Hospital der Protestanten, in welchem Diakonissen aus Kaisers- werth am Rhein die Krankenpflege besorgen. Durch den König Friedrich Wil- helm Iv. ist im Verein mit der Königin von England 1842 in Jerusalem ein protestantischer Bischof eingesetzt und zuerst eine Kirche erbauet worden. Sie hat die schönste Lage, die gewählt werden konnte; auf Zions Höhe ragt sie über alle Kuppeln und Türme der Stadt empor. Nicht minder strahlt jetzt im Sonnen- glanze von der Höhe herab die in weißem Kalkstein errichtete evangelische Er- löserkirche, die in Gegenwart des Kaisers Wilhelm Ii. und der Kaiserin sowie der Vertreter fast aller evangelischer Kirchen Europas und Amerikas am Refor- mationstage des Jahres 1898 eingeweiht ward. Auf dem Rücken des Hügels Akra erhebt sich die Kirche des heiligen Grabes. Türkische Wächter lassen sich von den Christen ein Eintrittsgeld zahlen. Nach dem Eintritte in das Innere steht man in einem Vorraume, aus welchem man zur Rechten auf achtzehn Stufen zur Kapelle des Kalvarienberges aufsteigt. Dies ist der Sage nach der Fels von Golgatha. In ihm selber, also unterhalb der Kreuzigungsstätte, zu ebener Erde, befindet sich eine Grotte, genannt die Kapelle des Evangelisten Johannes. Nach Abend tritt man von hier aus in die Kirche des heiligen Grabes. Sie bildet eine 14 Meter hohe und 20 Meter weite Rotunde. Zwei Säulengänge, der eine über dem andern, laufen längs der runden Wände derselben. Über ihr wölbt sich eine Bleikuppel mit einer großen Öffnung in ihrem Gipfel, durch welche das Tageslicht hereinströmt. Senkrecht darunter, also mitten in der Rotunde, steht wie eine kleine Kapelle das heilige Grab. Das Innere desselben besteht aus zwei in Kreidefelsen ge- hauenen und mit Marmor bekleideten Gemächern. Durch eine niedere Tür

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 74

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — klingen, Atlas). — Nördlich Haleb, die Hauptstadt Syriens; Handel nach Persien und Indien. § 53. Arabien, die größte Halbinsel der Erde (5 mal so groß wie Deutschland), ist im Innern ein regenarmes, wüstes, größtenteils unbekanntes Hochland mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgebirgen, die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut augebaut. Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Strauße, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. Die reiche Westküste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab. Südlich Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrten zu dem heiligen schwarzen Steine, der Kaaba. Von Damaskus nach Mekka baut man eine Eisenbahn. Im S. Mokka, früher wichtiger Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kauäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im Sw. die englische Festung Aden (aben) auf einer felsigen Halbinsel, „das Gibraltar des Ostens", Kohlennieder- läge für die Dampser auf dem Wege von Europa nach Asien. Den Nordwesten bildet die Halbinsel Sinai mit dem wilden Felsen- gebirge Sinai. (Zug der Israeliten; Berg der Gesetzgebung.) Iv. Afrika, 3 mal so groß wie Europa, hat aber nur über Vs der Einwohnerzahl Europas. § 54. Übersicht. 1. Bon welchen Meeren wird Afrika bespült im N., O. und W.? Der nördliche Teil hat Ähnlichkeit mit einem Viereck, der südliche bildet ein Dreieck, dessen Spitze nach S. liegt (Nadetfap, Kap der guten Hoffnung). Afrika ist sehr ungegliedert (im W. der Meerbusen von Guinea [ginea], im N. die Große und die Kleine Syrte). 2. Der Oberfläche nach ist Afrika ein von Randgebirgen eingeschlossenes Hochland. Diese fallen mehr oder weniger steil zur Küstenebene ab.

10. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 218

1862 - Hannover : Meyer
218 schlug sie und machte sie sich Unterthan; der König Ahab ver- lor in einer Schlacht gegen sie sein Leben; Naeman, den Elisa heilte, war der Feldhauptmann des Königs von Syrien. Heutzutage ist das Land der Herrschaft der Türken unterwor- fen, und seine Gefilde liegen öde. Östlich vom Antilibanon liegt Damaskus, eine alte Stadt, die schon zu Abrahams Zeiten erwähnt wird. Auf dem Wege nach Damaskus wurde Paulus bekehrt, und die große Hauptstraße der Stadt, welche eine Stunde lang ist, die da heißt die richtige, ist ohne Zweifel noch ebendieselbe, wie da- mals, als Paulus von Ananias getauft wurde. In und außer der Stadt liegen Gärten von Palmen, Cypressen, Obst- und Weinpflanzungen, welche von den Flüssen Amana und Phar- phar gewässert werden. Sie hat 200000 Einwohner, worunter 15000 Christen sind, und ist noch heute eine der namhaftesten Handelsstädte des Morgenlandes. Auf einer Oase in der Wüste liegen die berühmten prachtvollen Ruinen von Ta dm or oder Palmyra, welche von Salomo erbaut wurde und ein sprechen- des Zeugniß gibt, daß alles eitel ist. Im nördlichen Theile, unweit der Mündung des Orontes, lag Antiochia. Jetzt ist sie ein verödeter Ort von 10000 Ein- wohnern, zur Zeit ihrer Blüte aber hatte sie 700000. Ihre Lage am Felsenhang, die Umgebungen fruchtbarer .und von schroffen Felsen umschlossener Thäler und die nahen Vorberge des Libanon gaben ihr ein reizvolles und prächtiges Ansehen. Wegen ihrer Lage in der Nähe des Meeres trieb sie viel Han- del, wodurch ihre Einwohner reich wurden, und stand nach allen Seiten hin in Verbindung mit den Völkern des Alter- thums. Daher hatte der Herr sie ausersehen, für die erste Zeit der Ausgangspunkt des Evangeliums zu den Heiden zu wer- den; denn von ihr aus machte der Apostel Paulus feine Rei- sen zur Bekehrung der Heiden. 13. Die Juden feit dem letzten Propheten. 1. Unter makedonischer, Ägyptischer und syrischer Herrschaft. Ealeachi, der zu den Zeiten Nehemias lebte, hatte geweissagt: Siehe, ich will meinen Engel senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. Und bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, des ihr begehret. Siehe, er kommt, spricht der Herr Zebaoth. Kap. 3, 1. Nun verstummte die Weissagung über 400 Jahr lang. In dieser Zeit trat an die Stelle des persischen Weltreichs das Reich Alexanders von Macedonien, von welchem der Prophet Daniel im achten Kapitel geweissagt hat. In stürmischem Laufe begann Alexander die Welt zu erobern, und in wenigen Jahren hatte er Griechenland, Ägypten, Kleinasien und Persien eingenom- men. Gegen die Juden war er freundlich. Durch ihn wurde
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